68 Naturkunde.
Nutzen der Pflanzen.
Die Pflanzen haben einen sehr mannichfaltigen Nutzen.
Der größte Theil der Thiere erhalt von den Pflanzen sein
Futter. Uns Menschen dienen sie zu Speise und Trank,
Kleidung, Erwärmung und Wohnung, mancherlei Geräth-
schnften, Arzneien und' Vergnügungen. Keine Pflanze ist an
sich unnütz, keine ist bloß schädlich. Wenn wir gleich den
Nutzen aller, die uns unnütz scheinen, oder auf eine gewisse
Weise schädlich sind, jetzt noch nicht wissen: so wird er doch
künftig entdeckt werden. Manche der giftigsten Pflanzen sind
Heilmittel in vielen Krankheiten. — Einen allgemeinen und
wichtigen Nutzen der Pflanzen überhaupt hat man darin ent-
deckt, daß sie die Luft reinigen und verbessern, welches eine
von den Ursachen ist, warum das Wohnen auf dem Lande
gesunder ist. — Man kann alle Theile der Pflanzen gebrau-
chen: den Samen, die Fruchte, die Blätter, Stengel, die
Rinde, daö Mark und die Wurzeln. Man kann auch so-
wohl entwickelte und reife, als unreife Pflanzen, Schosse und
Knospen nützen. Man genießt manche.pflanzen-Früchte
entweder roh oder man bereitet sie auf vielerlei Art zu, und
macht sie auch dadurch geschickt, daß sie sich lange zum Ge-
brauche aufbewahren lassen.
Man kann die Pflanzen nach ihren äußern Gestalten
in folgenden fünf Abtheilungen übersehen:
1. Bäume.
Man theilt die Bäume in W a l d- und Gartenbau-
m e. Jene pflanzen sich in den Wäldern fort, diese aber wer-
den in den Gärten gezogen. — Die Forstbäume theilt man
in Nadel- und Laubholz ein. Die nützlichsten Nadel-
hölzer sind bei uns: die Tanne, die Fichte, die Kiefer, der
Lerchcnbaum, der Wachholder; unter den ausländischen Bäu-
men die Ceder vom Libanon. Unter der großen Menge der
Waldbäume, welche zum Laubholz gehören, sind die vorzüg-
lichsten : die Eiche, die Buche, die Birke, die Erle, die Ulme,
die Esche, der Ahorn, die Linde, die Pappel, die Espe, die
Weide, der Vogelbeerbaum. — Die Eiche ist der größte,
dickste tind dauerhafteste unter den inländischen Bäumen.
Sie wächst in allen Gegenden und fast in jedem Boden,
nur nicht auf hohen und kalten Gebirgen. Die daran wach-
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liehen Beziehungen zu dem deutschen Kaiser die deutsche Eiuigung ge-frdert hat.
Iv. Wie knnen wir Altenburger nnserm angestammten Herrscher-hause unsre Treue und Anhnglichkeit beweisen?
2. Die alten Deutschen.
Uberleitung: Ob es in nnserm Heimatlande immer so ausgesehen ' hat wie heutzutagediese Frage ist in uns während der Behandlung der einleitenden Einheit aufgestiegen. Gewi nicht! Wir haben schon im heimatlichen Sagenunterricht, resp. in der Vaterlandskunde gehrt, wie es in frherer Zeit ausgesehen hat. Nun aber wollen wir gemeinsam miteinander erforschen, wie es nnserm deutschen Volke und uns Wen-brgern, im Laufe der Jahrhunderte ergangen ist.
Ziel: Zuerst sollt ihr erfahren, wie es zur Zeit Christi in nnserm deutschen Vaterlande ausgesehen hat.
I. Vorbereitung: Von nnserm Heiland habt ihr schon oft gehrt! Wit ihr, wie viel Zeit seit seiner Geburt verflossen ist? Zu welcher Zeit wurde er doch geboren? (Zur Zeit, da Kaiser Augustus regierte.) Was von diesem bekannt ist? (Kaiser des rmischen Weltreiches, Haupt-ftrtbt Rom:c.) Was der das rmische Weltreich bekannt ist? (Die Ausdehnung des Reiches, Macht und Ansehen; Verhltnis anderer Völker zu dem gewaltigen Rmervolk.)
Ob unser deutsches Volk zu jener Zeit auch so mchtig war als das Rmervolk oder war es auch diesem uuterthau wie das Volk der Juden?
Ii. Darbietung: Um eine rechte Antwort aus diese Frage zu erhalten, mssen wir unser Augenmerk auf verschiedenes richten. Zunchst halten wir Umschau im Lande selbst! Wie ihr Land beschaffen war! Nun was wit ihr darber bereits? Unermeliche Wlder bedeckten das Land. Und wie sah's in diesen Wldern aus? (Baumriesen von ungeheurem Umfang, die mit ihren Kronen ein undurchdringliches Laubdach bildeten.) Folge davon? (Dunkel, khl, feuchte Luft!) Und der Boden des Waldes? (Vorstehende Wurzeln, dichte Strucher zc.) Folge? (Fortkommen schwierig; Smpfe.) Wie wohl die Smpfe entstanden sind? (Die Smpfe waren meist alte, verlassene Flulufe, auch hervorgerufen durch berschwemmungen und Regengsse.) Und welchen Einflu hatte dies auf das Klima des Landes? (Rauh; frher Beginn des Winters, lange Dauer desselben; Nebel, selten blauer Himmel.) Ob wohl da viel wachsen konnte? Was nicht? Was denn da? (Gelber Hafer, Flachs, Rettiche, Mohrrben :c.) Und von wem waren diese dichten, feuchten Wlder
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